Gold geht immer - Welche Möglichkeiten mit Gold zu arbeiten hat der (Kalligraphie -)Künstler
Der Kalligraph Herr L. aus R. schickte mir kürzlich eine Nachricht über meine Website: Er verziere seine kalligraphischen Urkunden mit Aquarellfarbe, nun wolle er seine Initialen mit Gold
verzieren, wie er das wohl am besten anstelle.
In der Tat, das ist ein weites Feld und so habe ich diesen Blogartikel geschrieben. Es ist zwar nicht so richtig die Jahreszeit für Gold (wäre erstmal Weihnachten), aber ich denke, Gold geht
immer, auch im Frühling. Die Zusammenstellung stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es sind lediglich die Gold-Materialien, die ich im Atelier zum ständigen Gebrauch habe und die für mich
besonders gut funktionieren. Ich mag zum Beispiel ein rötliches, warmes Gold lieber für meine Kalligraphien, als ein grünliches, kühles Gold, also habe ich mehr rötliche Goldtöne im Vorrat.
Das Gold, mit dem ich arbeite, umfasst die folgenden Materialien:
Goldene „Farbe“ (Tusche, Wasserfarbe, Gouache) im weitesten Sinn
Bronzepulver Guardi „Bleichgold“
Muschelgold
Blattgold
Schlagmetall
Transfergold
Kalligrafie - Stifte mit Goldfarbe, wie sie gerne im Bastelbedarf angeboten werden.
Im heutigen Blogartikel stelle ich Tuschen und Gouache vor - in der Fortsetzung folgen dann die weiteren Möglichkeiten.
Die Farbe "Gold" als Tinte, Tusche oder Kalligrafie - Gouache
Ich nutze die Goldtuschen von Winsor and Newton, einmal als „ink“ (siehe auch mein Blogartikel „Tinte“) und als „Calligraphy Ink“ und die Tusche von Rohrer und Klingner als Goldton (gibt es übrigens auch in Silber). Diese Tuschen enthalten kein echtes Gold sondern nur goldfarbene Partikel. Die Kalligraphietuschen lassen sich mit der Spitzfeder, mit der Bandzugfeder und dem Pinsel gut verschreiben. Sie sind ausgezeichnet geeignet auch größere Mengen (Weihnachts-)karten zu schreiben, oder einen längeren Text.
Ein schöner Goldton kommt auch von Rohrer und Klinger. Die Tusche läuft weit und ist für Vielschreiber sehr zu empfehlen.
Die Schmincke Calligraphy Gouache ist eine pastose Gold-Wasserfarbe in der Tube, die mit destilliertem Wasser auf die Konsistenz von Sahne verdünnt wird. Mit dieser Wasserfarbe kann man dann sehr gut kalligraphieren.
Rühren, rühren, rühren!
Bei den gezeigten Schreibflüssigkeiten ist das stetige Rühren immens wichtig! Die schweren Goldpartikel sinken schnell auf den Grund des Gefäßes. Dann erwischt man sie nicht mehr mit der Kalligraphiefeder oder dem Pinsel und die Goldfarbe wird immer blasser auf dem Papier.
Also mit einem Hölzchen immer gut umrühren! Die Alternative zum Rühren von Hand ist der Speedstir.
Ich nutze für ihn für größere Textmengen. Er rührt zuverlässig und ohne zu Murren... Seine optimale Mischung fülle ich immer wieder mit der Pipette frisch in ein Tintenmini. Nur so ist gewährleistet, dass mein Schriftbild schön gleichmäßig in seinem Goldton erstrahlt.
Fortsetzung folgt...