Blattgold und Schlagmetall - die Verarbeitung ist scheinbar ähnlich
Blattgold kommt in hauchzarten Blättchen in verschiedenen Goldtönen, die durch ein dünnes transparentes Papier voneinander getrennt sind. Für die Anbringung auf dem Papier braucht man Anlege-Mixtion, eine milchige Flüssigkeit, die einen klebrigen Film auf der Papieroberfläche bildet.
Da Anlege-Mixtion weiss ist, mische ich immer etwas rote Aquarellfarbe dazu, so habe ich eine bessere Kontrolle über Feder oder Pinsel, weil ich sehe, was ich schreibe. (Rot, weil es so gut mit den warmen Goldtönen harmoniert). Die Anlege-Mixtion kann nun mit der Feder oder dem Pinsel verschrieben oder vermalt werden. Man lässt sie ungefähr 20 min trocknen, dann kann man vorsichtig das Blattgold aufbringen.
Echtes Blattgold: Die Verarbeitung ist eine eigene Kunst
Während der Verarbeitung aber nur flach atmen, der kleinste Hauch lässt das Blattgold wegflattern. Diese Art des Vergoldens ist etwas kniffelig und erfordert einiges an Übung. So kann man also flächig vergolden oder aber auch geschriebener Schrift einen schönen Goldton geben. Zu guter Letzt poliert man die Vergoldung auf einer harten Unterlage mit einem Hundszahn oder Achat, bis alles schön glänzt.
Schlagmetall - es ist nicht alles Gold, was glänzt
Schlagmetall oder „Dutch Schlag“ ist kein echtes Gold und somit günstiger in der Anschaffung. Es kommt in Flocken oder in Blättchen wie das echte Blattgold. Die Handhabung funktioniert wie bei Blattgold: Anlegemixion auftragen, antrocknen lassen, Schlagmetall auflegen, andrücken, trocknen lassen, polieren. Ich verwende es gerne in Multimediawerken. Es wird gesagt, dass es (im Gegensatz zu echtem Gold) rasch anläuft. Ich habe jedoch Werke, die sind bereits über 10 Jahre alt und das Schlagmetall leuchtet noch immer schön golden und ist keineswegs angelaufen. Ich berücksichtige die Möglichkeit des Anlaufens jedoch in meiner Gestaltung: wo es ein willkommener Effekt wäre, benutze ich Schlagmetall. In einer klassischen Kalligrafie – Arbeit nutze ich grundsätzlich echtes Blattgold.
Goldflocken: unecht, preiswert, gut zu verarbeiten
Goldflocken oder auch Artmetall sind mit Schlagmetall zu vergleichen, lediglich die "Darreichungsform" ist ein bisschen anders. Statt in ordentlichen Blättern wird es in unregelmäßigen Stücken verkauft. Sie sind auch für ungeübte gut zu verarbeiten, das Ergebnis ist immer ein bisschen expressiv, weil nie ganz glatt. Für moderne Mixed-Mediawerke eine gute Wahl.
Die Anwendung von Artmetall: Schriftkunst auf Leinwand
Das lässt Goethe seinen Mephistopheles zu Margarete in „Faust“ sagen. Die Kernaussage meines Multi-Media Kalligraphie- Werkes, das sich mit dem Thema „Gold“ beschäftigt. Warme Braun- und Orangetöne umspielen das Gold und bilden den Hintergrund. Hier habe ich bewusst Schlagmetall verwendet. Ein Anlaufen des Materials ist durchaus erwünscht – zum Zeichen dafür, dass nichts für immer überdauert.
Verarbeitung dieser Kalligrafie - Materialien folgt in Teil 4 dieser Gold - Serie
Im Moment bin ich dabei ein Video zu drehen, das zeigt wie Artmetall und Blattgold verarbeitet werden. (Beschreibung siehe oben).
Also: bleibt dran, bis bald!
Fortsetzung folgt...