Muschelgold, mit der Spitzfeder verschrieben
Muschelgold ist echter Goldpuder mit etwas Gummiarabicum gebunden. Früher war eine Muschel das Näpfchen und so wurde es zum Verkauf angeboten. Das sah sicher sehr hübsch
aus, hübscher als das Plasikdöschen, in dem es heutzutage angeboten wird. Allerdings ist dieses praktisch mit seinem kleinen Deckel.
Entsprechend lässt es sich auch wie Wasserfarbe verarbeiten: Ein Tropfen destilliertes Wasser auf das Gold, etwas warten, bis es aus dem Schlummer erwacht. Dann mit dem (sauberen!) Pinselchen
anrühren und auf die Kalligraphiefeder geben.
In der Schriftkunst wird Muschelgold wie eine Wasserfarbe verwendet
Möglicherweise mag das Gold nicht gut aus der Kalligraphiefeder fließen. Da hilft dann ein Tropfen Ochsengalle. Sie verbessert die Fließeigenschafen enorm. Ist der Kalligraph mit dem Schreiben fertig, lässt er das Gold einfach im Döschen wieder eintrocknen, Deckel drauf, fertig! Ich verwende übrigens, der Farbenreinheit wegen, für jede Farbe einen eigenen Pinsel.
Der Strich von Muschelgold reisst rasch ab, ich finde es etwas mühsam zum Schreiben mit der Feder, aber es geht schon und das Ergebnis ist schön: Die Farbe verteilt sich gleichmäßig im Strich, es hat einen matten Glanz und ist halt echtes Gold.
Muschelgold mit der Kalligraphiefeder verschrieben: ein kleines Video
Im Video habe ich eine Perry - Schreibfeder verwendet, sie ist sehr elastisch und macht hervorragende fette Abstriche mit dem Muschelgold, die Haarlinien sind superfein. Also insgesamt ein schönes Ergebnis, besonders wenn man einen etwas kühleren Goldton mag.
Fortsetzung folgt...