Blattmetall / Artmetall (flocken) in der Kalligraphie
Eine weitere Möglichkeit des Vergoldens in der Kalligraphie ist unechtes Blattmetall. Man schreibt mit der eingefärbten Anlegemixion (oder auch Anlegemilch, es gibt verschiedene Hersteller) mit der Spitzfeder oder mit der Bandzugfeder. Wie im Video zu sehen ist, läuft die Anlegemilch etwas langsam aus der Feder. Allerdings wird man ja auch keinen langen Fließtext vergolden, sondern nur einzelne Worte und dafür funktioniert es ausreichend
Eine große Hilfe ist hier das Tintenmini (Dinky Dip): die Schreibfeder kurz eintauchen und abstreifen, schon hat man die richtige Dosierung der Anlegemixtion in der Feder. Kein umständliches Hantieren mit dem Pinsel, kein Kleckern, kein Klecksen.
Die Anlegemilch lässt man nun trocknen bis sie einen klebrigen Film bildet (ca. 40 Minuten, je nach der Dicke des Auftrags). Dann bringt man das Blattmetall auf. Blattmetall gibt es nicht nur in Goldtönen, sondern in verschiedenen Metallfarben, sodass damit z. B. auch ein Kupferton erzeugt werden kann. Die Schrift ist im Ergebnis leicht erhaben, was sehr schön aussieht.
Artmetall ist leichter zu verarbeiten wie Echtgold und auch viel preiswerter. Im visuellen Ergebnis ist der Unterschied nicht so wahnsinnig groß, wobei Echtgold im Laufe der Zeit nicht anläuft. Ich habe das bei Artmetall auch noch nicht festgestellt, aber es besteht eben die Möglichkeit. Ich würde auch bei einer sehr hochwertigen Kalligraphie nicht am Material sparen, zumal man oft ja auch nur kleine Mengen braucht. Bei großen Mengen und bei Multimedia-Werken greife ich eher zu Artmetall.
Es muss eben auch immer passen und sich richtig anfühlen. Einige weitere Anmerkungen findest du hier.
Und natürlich im video.
Und Vorsicht: Bei Echtgold ist immer die Karatzahl mit angegeben. Solltest du also "echt günstiges Blattgold" ohne Karatzahl finden, kannst du davon ausgehen, dass es sich um Artmetall / Schlagmetall (keine echtes Gold) handelt.