Vergoldung auf Papier mit Kölner Miniatum Ink und Kölner Miniatum Spiegelglanz
Materialien: Kölner Miniatum Ink, Kölner Miniatum Spiegelglanz, Transfergold oder Artmetall, Watte zum Polieren, Ökocol
Kürzlich hatten wir mal wieder ein Treffen der SKBW (Schriftkünstler Baden-Württembergs) in Oberriexingen bei Ludwigsburg. Diesmal hatte Clemi Küpferle das Thema Vergoldung für uns vorbereitet. Ich füge diesen blogbeitrag zu meinen Vergoldungsblogbeiträgen, da er eine weitere Möglichkeit der Vergoldung darstellt. Wir haben Kölner Miniatum Spiegelglanz und Kölner Miniatum ink verwendet. Diese Goldgründe lassen sich sehr gut verarbeiten und die Ergebnisse werden sehr schön.
Die Kölner Miniatum Ink kommt der Luna Anlegemixtion gleich: Man kann mit ihr schreiben, Spitzfeder und Bandzugfeder sind gleichermaßen geeignet. Auch mit einem Pinsel lässt sich die Kölner Miniatum Tusche gut auftragen. Man feuchtet den Pinsel vor dem Auftrag etwas an, danach gleich auswaschen. Nicht vergessen: Es handelt sich um eine Art Acrylkleber, der Pinsel ist sonst schnell verdorben. Kölner Miniatum Ink eignet sich für kleine Flächen und feine Linien. Nach dem Auftrag kann man sie nach ca. 30 Minuten ca. 3 Stunden lang vergolden. Vor dem Goldauftrag haucht man die Miniatum-Fläche an. Das Transfergold wird aufgelegt und mit reiner Baumwollwatte durch das Papier des Transfergoldes angerieben. Wir haben Transfergold inden Farben zitrus und weißgold sowie auch Silber und Artmetall verwendet. Das überschüssige Gold wird mit einem dicken Pinsel in kreisenden langsamen Bewegungen weggepinselt. Danach kannst du mit Watte polieren.
Sollen größere Flächen vergoldet werden, muss ein ausreichend stabiler Karton verwendet werden, damit sich der Untergrund nicht wellt. Soll auf Papier eine größere Fläche vergoldet werden, sollte man das Papier auf einer stabilen Unterlage festkleben (Clemi verwendet doppelseitige, ablösbare Klebefolie, die sie flächig verklebt).
Transfergold - die Alternative zu losem Gold
Transfergold ist übrigens die Alternative zu losem Blattgold. Es lässt sich sehr viel einfacher verarbeiten als das lose Gold, da es durch das anhaftende Papier etwas versteift wird und so leichter zu handeln ist. Auch auf Luna Anlegemixtion ist es gut zu verwenden.
Die beiden Bilder links zeigen Clemis Schatzkästlein. Hier wird alles archiviert: Muster, Reste und Vergoldungen, die auf den ersten Blick nicht so gelungen erscheinen. Möglicherweise finden sie in einem anderen Zusammenhang eine gute Verwendung.
Im Bild rechts legt Martin Reliefs mit der Miniatum Ink an: zwei oder drei Schichten übereinander ergeben ein erhabenes Motiv.
Hochglanz Vergoldung
Eine Möglichkeit der Hochglanz-Vergoldung bietet "Kölner Miniatum Spiegelglanz". Es trocknet langsamer als Miniatum Ink. Man nutzt es um größere Flächen auf Papier zu vergolden. Im Zeitraum bis zu 24 Stunden kann das Gold nach dem Trocknen der Miniatum-Fläche angelegt werden. Auch hier nutzt man am besten wieder Transfergold. Nach dem Auftrag kannst du es auf Hochglanz polieren.
Transfergold verarbeiten
Das Transfergold schneidet man (samt seinem Papier) in kleine Stücke, die man dann gut anlegen kann. Am besten man benutzt eine Schere, die man nur für die Vergoldung verwendet. Auch eine Pinzette (mit runder "Spitze") leistet gute Dienste. Damit kannst du das Gold besser greifen und präziser platzieren als mit den Fingern.
Kleiner Trick - große Wirkung
Wer bereits mit Gold gearbeitet hat, weiss, dass es überall haftet und lieber an den Fingern kleben bleiben möchte, als an der vorbereiteten Fläche. Dafür gibt es einen einfachen, aber
wirkungsvollen Trick: Reibe dein Werkzeug mit einem seidenen Tuch ab. Der Vorgang muss immer wieder wiederholt werden, dafür funktioniert er einwandfrei.
Eine riesige Auswahl verschiedener Goldtöne gibt es bei Gerstendörfer, der das Blattgold selber herstellt.
Relief-Vergoldung mit flachen Materialien
Eine ganz interessante Gestaltung von Vergoldung, die uns Clemi Küpferle zeigte, ist die reliefartige Vergoldung. Wir klebten flache Materialien auf das Papier, trugen die Miniatum Ink auf und dann das Gold wie oben beschrieben. Die Kombination verschiedener Goldtöne (Rotgold, Gelbgold, Weissgold) oder auch Metalltöne ergibt interessante Effekte. Wenn dann noch etwas Moorlauge oder Aquarellfarbe ins Spiel kommt, ist das Ergebnis unschlagbar.
Reliefbildung mit Ökocol
Mir persönlich gefällt die Reliefbildung mit Ökocol (Ein Kleber von Gerstäcker, sieht aus wie Ponal) besonders gut. Man trägt ihn aus der Flasche mit Spritztülle auf das Papier auf - auch Schreiben ist möglich - lässt den Kleber trocknen und legt dann das Gold / Metall an. Auch hier kann man wieder mit Farbe hineingehen und erzielt ganz wundervolle Resultate.
Auf der vergoldeten Fläche schreiben
Auch das ist problemlos möglich: Auf der durchgetrockneten Fläche lässt es sich hervorragend mit Spitzfeder und Eisengallustinte schreiben. Ich hätte erwartet, dass die Tinte abperlt, was aber nicht der Fall ist. Die Schrift steht auf der Goldfläche wie eine Eins!
Fazit: Das Arbeiten mit Kölner Miniatum bietet viele wunderbare Möglichkeiten der Vergoldung auf Papier. Beziehen kann man das Material über Gerstendörfer, eine Blattgoldfabrik, die auch die Kölner-Produkte führt.