Ahnenforschung und die Erstellung eines Stammbaums für die eigene Familie sind ein wunderbares und erfüllendes Hobby. Ist man irgendwann soweit und hat die weitverzweigten Vorfahren systematisch erfasst, fragt sich, wie es nun weiter gehen soll. Wie wäre es da, wenn man diese Arbeit wirklich schön darstellen würde? Schönes Büttenpapier, Kalligraphieschrift, falls vorhanden, das Wappen als Handzeichnung...
Einen solchen schönen Auftrag habe ich nun kürzlich gestaltet. Und zwar für eine Leibfamilie. Eine Leibfamilie ist im studentischen Corps ein enger Freundschaftsverband, man unterstützt sich gegenseitig wie in einer echten Familie. Ein Gedanke, den ich persönlich sehr schön finde.
Am Anfang steht die kalligrafische Skizze
Die Struktur der Ahnentafel ist vorgegeben, jetzt heißt es diese in ein Layout umzusetzen. Dabei stellt sich heraus, wie groß die Schrift sein kann unter Berücksichtigung des vorgegebenen Formates. Die Blattgröße beträgt hier ca. DIN A 2, das ist im Hochformat 42 cm x 60 cm. Das Papier ist sehr hochwertig, ein Arches Aquarell Echtbüttenpapier, gerissen aus einem etwas größeren Bogen. Durch das Reißen des Papiers bekommt man eine schöne weiche Kante, die mit dem echten Büttenrand hervorragend korrespondiert.
Kalligrafische Ausführung der Ahnentafel mit Tinte
Ich schreibe dann die Namen mit schwarzer Gouache und lese gleich danach Korrektur. Hier ist nicht der kleinste Fehler erlaubt.
Aquarellfarben im Test - welche eignen sich für die vorgegebenen Farbtöne
Bevor ich mich für die Farben für die Colorierung entscheide, mache ich umfangreiche Farbtests. Im Bild siehst du die Ecoline, die einen sehr schönen Türkiston hat. Er war aber für meinen Zweck etwas zu lebhaft. Am Ende habe ich mich für die sehr hochwertige Aquarellfarbe von Winsor und Newton entschieden und diese in ihren Tonalitäten verwendet. Der Hellblauton, den mit viel Wasser entsteht, war hier genau richtig.
Für die Konturen kommt der Städtler-Mars Pigmentliner* zum Einsatz, seine Tusche ist wasserfest, da kommt es nicht zu bösen Überraschungen, wenn er mit feuchter Aquarellfarbe in Berührung kommt. - Kann ja immer mal sein, wo die beiden auf dem gleichen Areal leben :)
Ein Trick beim Arbeiten mit großem Format
Wenn man mit einem großen Papierformat arbeitet, stellt sich die Frage, wie man auf dem oberen Teil des Blattes schreiben kann, ohne dass man das Blatt an der Tischkante abknickt. Hier habe ich einen raffinierten Trick: mit Klettpads docke ich eine Papprolle an der Schreibtischkante an, darüber läuft dann das Papier in einem schönen Bogen ohne Beschädigung.
Radieren - auf dem fertigen Kalligrafie - Stammbaum nur ganz vorsichtig
Wenn die Arbeit komplett fertig gestellt ist und gut durchgetrocknet (mindestens eine Nacht) geht es daran, die Hilfslinien zu radieren. Niemals radiere ich großflächig über das ganze Werk. Immer ganz vorsichtig, möglichst um die Schrift herum, nur auf den sichtbaren Bleistiftspuren. Das geht am besten mit dem Radierstift von Tombow*.
Stammbaum mit Wappen
Am Ende steht dann der fertige Stammbaum mit Wappen, ein Werk über das ich mich mit meinen Kunden zusammen richtig freue!
Dein Stammbaum als Kalligrafie
Wenn du nun denkst: "So ein handgeschriebener Stammbaum, das würde mir gefallen" und deine Vorfahren bereits von dir erforscht wurden, dann zögere nicht!
Fordere ein individuelles Angebot an, für ein Werk, das dir immer große Freude bereiten wird!